Monday 11 February 2008

Der schwarze Mann

Niemand grüsst mich in der Stadt, niemand schaut mich an.
Niemand fragt um meinen Rat, denn ich lebe im Wald.
Eltern sagen ihren Kindern „Seht! Der da ist der schwarze Mann,
der, des Sonntags, wenn ihr in die Kirche geht,
an dem Tresen steht.“

Früher hat mein Väterchen Leute umgebracht,
alle haben zugesehehn und dazu gelacht.
Heute sagen sie „Es war nichts bekannt! Hier, sein Sohn hat mitgemacht.
Schickt ihn weit fort und gleich in ein anderes Land,
denn er ist verbannt.“

Alle warten dass es wieder was zu lachen gibt,
ich mordend durch die Strassen rase weil man mich nicht liebt.
„Seht Euch vor der Bursche ist gewitzt, wie er seine Schultern schiebt,
dass nicht eines Tages Euch ein Messer blitzt,
er die Ohren schlitzt.

Man erwartet von mir viel Taten blutig wild,
doch der Natur verrücktes Spiel machte mich zahm und mild.
Blutet eine Katze vor mir aus, wird mir schlecht ich werde blass,
denn ich komme zu mein, und aller Graus
nicht auf meinen Vater raus

Leider liegt mir aber fern Blutrausch,Wut und Hass
Und so bleib ich stehts am selben Fleck,
lebe ohne rechtes Ziel.
Und ich bleibe was ich bin, nichts als ein Dreck,
und der Kinder Schreck.

Degenhart (aus dem Gedächtniss also nicht Haargenau Originalgetreu!)

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